Die Klassen 9 besuchten das Konzentrationslager in Dachau

Maria Pelosi Marques aus der 9a schildert ihre Eindrücke:

 

Am 17. Juni 2024 besuchten alle Schüler und Schülerinnen der neunten Klassen des Scheffold-Gymnasiums das Konzentrationslager in Dachau. Als wir ankamen, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, dann ging die Führung schon los.

Das Erste, was die Frau uns erklärt und gezeigt hat, waren die Zeichen, die die Häftlinge an deren Klamotten getragen haben, damit die Aufseher untereinander wussten, wie sie die verschiedenen Personen behandeln sollten. Die Kennzeichen standen zum Beispiel für Religion und Rasse. Reine Deutsche wurden immer besser behandelt als alle anderen, wie z. B. die Juden oder die Russen.

Als sie dort ankamen, mussten sie in einem Gebäude alle ihre Sachen ausziehen und abgeben, sie durften nichts Persönliches mitnehmen und wurden auch durchsucht. Dabei wurden sie gedemütigt, indem sie vor alle anderen nackt stehen mussten.

Nach der Abgabe und Durchsuchung wurden sie zu einem Duschraum gebracht, wo sehr viele auf einmal geduscht wurden, sie mussten sehr nah aneinander stehen, damit so viele Männer wie möglich reinpassten.

Öfters haben die Aufseher das Wasser entweder sehr kalt oder sehr heiß gemacht, um die Häftlinge zu quälen, sie durften sich nicht bewegen und hatten oft dadurch starke Verbrennungen.

Einige berichteten Seife bekommen zu haben, aber einige meinten, nie Seife bekommen zu haben und nur mit Wasser duschen zu müssen. Nachdem sie geduscht hatten, haben sie Klamotten (Oberteil, Hose und Jacke für den Winter) und Schuhe bekommen, die Aufseher haben aber nie nach ihren Größen gefragt, dadurch hatten viele zu große Hosen oder auch zu kleine Schuhe, was auch Problemen verursacht hat.

Sie waren zuständig für ihre Sachen und haben keine neuen bekommen, falls etwas verloren gegangen ist. Sie hatten nur das, egal wie lang sie dortbleiben müssten. Falls an deren Jacke z. B. ein Knopf abgefallen ist, wurden sie dafür geschlagen und mussten selbst einen Weg finden, es zu reparieren.

Sie wurden alle sehr brutal behandelt, wurden ohne Grund geschlagen unter anderem auch für kleine Sachen sehr drastisch bestraft. Auch wenn eine Person etwas Falsches gemacht hat, wurden alle mitbestraft, damit die Häftlinge keinen Zusammenhalt mehr hatten.

Sie mussten schwere körperliche Arbeit erledigen, zum Beispiel eine sehr volle und schwere Holzkarre durch den feuchten Hof tragen, wo die Karre oft stecken geblieben ist. Dabei sind auch welche umgekippt, weil sie nicht mehr konnten und wurden daraufhin geschlagen und getreten bis sie wieder aufgestanden sind.

Sie wurden auch von einigen Häftlinge beaufsichtigt, die „Kapos“ genannt wurden, sie waren Männer, die schon eine sehr aggressive Art und kein Problem damit hatten, andere Mitarbeiter zu schlagen.

Die Kapos hatten Vorteile, sie haben zum Beispiel mehr zum Essen bekommen und wurden mehr respektiert, deshalb wollten sie ihre Stelle nicht verlieren und um sich zu beweisen, haben sie die Mitarbeiter öfters sehr intensiv geschlagen, so dass manche zu Tode gekommen sind.

Die Häftlinge haben in Baracken geschlafen, wo jeder erstmal sein eigenes Bett hatte und eine Art von Matratze. Sie hatten nie Privatsphäre, auch die Toiletten waren zum Beispiel alle zusammen nebeneinander.

Am Anfang waren es ungefähr 50 Häftlinge pro Baracke, doch nachdem der Krieg angefangen hat, waren es bis zu 2000. Da hatte niemand mehr sein eigenes Bett und alle mussten in einer Art Holzplatte seitlich schlafen, damit so viele wie möglich reinpassten.

Was mich am meisten berührt hat, ist die Geschichte von dem 15-jährigen Jungen gewesen, der seine Eltern verloren hatte und nur noch seinen kleinen Bruder auf seiner Seite hatte, der ihm aber auch weggenommen wurde, da er nicht alt genug war, um mitzugehen und leider dann am selben Tag schon umgebracht worden ist.

Nach der Führung besuchten wir noch den Bunker, wo die Häftlinge in Einzelhaft genommen wurden. Bevor wir alle gemeinsam nach Hause fuhren, schauten wir noch den Film über das Konzentrationslager an.

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