Den Frieden aufs Papier bringen
Der Lions Club Gmünd-Stauferland prämiert am Scheffold-Gymnasium die Bilder des Friedensplakatwettbewerbs
Wie sieht in Zeiten des Krieges der Frieden in den Augen von jungen Menschen aus? Am vergangenen Dienstag konnte man sich im Musiksaal des Scheffold-Gymnasiums davon ein Bild machen. Rund 50 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen stellten hier ihre Werke zum Thema „Grenzenloser Frieden“ vor. Unter diesem Motto stand diesmal der internationale Friedensplakatwettbewerb, der jedes Jahr vom Lions Club initiiert und gefördert wird. Bereits zum fünften Mal durfte Schulleiter Bernd Gockel den Lions Club Gmünd-Stauferland am Scheffold begrüßen. Eine feste Tradition sei es mittlerweile im Kunstunterricht der siebten Klassen geworden, bemerkte er in seiner Rede: „Es ist wichtig, dass sich Kinder damit beschäftigen, wie wir friedlich miteinander leben können.“
Für Kunstlehrerin Mara Böttinger war unter dem Motto „grenzenloser Friede“ erstmal alles möglich. „Das ist einerseits toll, andererseits auch eine große Herausforderung.“ Denn: Wie kann man die Vorstellung von Frieden oder davon, wie wir friedlich leben können, in Bilder fassen? In den Unterrichtsgesprächen kristallisierte sich neben dem Zustand „Frieden“ schnell Frieden als Gefühl heraus. „Ruhe, Stille, Rückzug in die Natur – das waren Begriffe, die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht nannten“, so Böttinger. Und mit der Grenzenlosigkeit des Meers, Weltalls oder abstrakter Weite in Verbindung bringen konnten. „Sehr zufrieden“, ist sie darüber, wie die Kinder trotz der knapp bemessenen Zeit im Kunstunterricht ihre Ideen bei diesem komplexen Thema umgesetzt haben.
Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen: Oft finden sich schwebende Peace-Zeichen, verschiedene Flaggen, Menschen, die sich umarmen, Tiere oder auch Kriegsutensilien als Motive – meist friedliche, aber auch nachdenklich machende Bilder mit großer Intensität. So fliegt auf dem Siegerbild von Lukas Trump (7a) ein Mensch, dem Flügel wachsen, durch ein überdimensionales Peace-Zeichen, nur seine Rückenansicht ist zu sehen, um ihn herum grenzenlose Weite. Auf dem Plakat des Zweitplatzierten Jonathan Burckardt (7b) werden Panzer von riesigen Wurzeln kräftiger Bäume umschlungen – und so an ihrem Einsatz gehindert.
Kreativität, Fantasie sowie die künstlerische Gestaltung und Darstellung des Wettbewerbsthemas waren die Auswahlkriterien der Jury, die neben der Kunstlehrerin Mara Böttinger noch aus Konni Mangold, Susanne Wiker und Katrin Wuchterl vom Lions Club bestand.
„Verdient hätten es alle!“, ist sich Katrin Wuchterl, Präsidentindes Lions Club Gmünd-Stauferland in ihrer Rede sicher. Und auch Klaus Arnholdt, der in Vertretung von Bürgermeister Christian Baron zugegen war, betonte, dass Kunst ein Weg sein könne, um für Frieden und Verständigung zu sorgen.
Insgesamt sind sechs Bilder prämiert worden: Einen dritten Preis bekam Gloria Grau (7b), Zweitplatzierte sind Ahyana Afa und Seher Gököz (7a) sowie Jonathan Burckardt (7b). Den ersten Platz belegten Laura Juricic (7b) und Lukas Trump (7a). Die zwei Siegerplakate gehen in die nächste Runde des Friedensplakatwettbewerbs von Lions Clubs International, an dem über 600.000 Kinder aus aller Welt im Alter zwischen 11 und 13 teilnehmen. Zunächst wird aus acht Schulen in Württemberg, danach deutschlandweit ein Siegerplakat ausgewählt, dieses Gewinnerplakat geht dann zu Lions Club International in die USA.
Bereichert wurde diese gelungene Vernissage durch den Unterstufenchor, der mit zwei Stücken aus Karl Jenkins „The Peacemakers“ den perfekten musikalischen Rahmen für den Abend gab, und durch die Bewirtung der Jahrgangsstufe 1, die mit ihrem Buffet für die Kulinarik sorgte.
Ab kommenden Montag, 18. November, können die sechs prämierten Bilder im Gmünder Rathaus drei Wochen lang bewundert werden.