Sinn für die richtige Dramaturgie

Die Ensembles des Scheffold-Gymnasiums stimmen auf Weihnachten ein  

Es gebe Momente, in denen man das Gefühl habe, dass einem die Welt entgleite. „Wo kann Schule da positiv wirken?“ fragt Schulleiter Bernd Gockel in seiner Ansprache beim diesjährigen Weihnachtskonzert des Scheffold-Gymnasiums. Die Antwort findet er in der gut besuchten Christi-Auferstehungskirche in Bettringen. Die Musik bringe soviel gute Stimmung in die Schule – ein Statement, das Chor, Vokalpur, Orchester, Big-Band und Schulband des Scheffold- Gymnasiums an diesem Konzertmittwoch vor Weihnachten über die Maßen einlösen.

Ein gemeinsames Weihnachtslied – „Herbei, oh ihr Gläubigen“, kraftvoll intoniert und festlich begleitet von Fabio Proksch an der Kirchenorgel – versetzt das Publikum in vorweihnachtliche Stimmung. Der Kammerchor Vokalpur nimmt diese Atmosphäre bei „Easy snow of Bethlehem“ auf, währenddessen der ganze Schulchor singend – und auch ein bisschen swingend – nach und nach die Bühne betritt. Ein dramaturgisch gekonnter Auftritt, der zu schöner Klangvielfalt beiträgt. Zeigt der Chor mit John Rutters „Die wunderbare Zeit ist nah“ noch den zarten Schmelz weihnachtlicher Liedromantik, so verwandeln sie das  

besinnliche „Oh Tannenbaum“ in der Version von Martin Carbow in ein ungewöhnliches Weihnachtspotpourri mit mitreißenden Rhythmen. Musiklehrer Kilian Baur führt seine Sängerinnen und Sänger sicher durch die ungewöhnlichen Höhen und Tiefen dieses leichtfüßig groovenden Klassikers, bei dem selbst Zweifler anfangen, Weihnachtslieder irgendwie cool zu finden.

Warm und satt interpretiert das Klarinettenensemble (Ulf-Timo Weinberger) das „Wiegenlied an der Krippe“ in einem Satz von Max Reger und zeigt mit „Carol oft he Bells“ sein musikalisches Können, bevor Vokalpur mit dem melodiös anspruchsvollen „Cantate Domino“ von Vytautas Miskinis neue Akzente setzt. Das kleine Vokalensemble (Kilian Baur) besticht an diesem Abend auch durch sensibel interpretierte Popballaden, hervorzuheben sind hier als Solisten Vivienne Kinn, Valeska Riechert, Leah Seitzinger, Arya Seitzinger, Moritz Kälin und Fabio Proksch.  

Für feierliche Stimmung sorgt das Scheffold- Orchester unter der Leitung von Diana Magg. Gefühlvoll spielen die jungen Musiker und Musikerinnen Gabriel Faurès „Pavane“. Einfühlsam und souverän zeigen sie sich als Begleiter in Engelbert Humperdincks „Weihnachten“. Hier sorgen nicht nur die Solisten Ronja-Marie Höhn, Sara Stütz (Geige) und Laurin Michaelsen (Gesang) für traumschöne Klänge, sondern die Streicherinnen und Streicher des Scheffold-Gymnasiums sowie dessen Kooperationspartner, die Städtische Musikschule Schwäbisch Gmünd, erschaffen mit ihrer Musik eine Atmosphäre des Innehaltens.

Schließlich legt Valentin Sachsenmaier mit seiner Big Band los. Wie im Jazzrausch spielen die Schülerinnen und Schüler klassische Bigband-Arrangements wie „I hear the Bells on Christmas Day“ von Jerry Nowak oder „Feeling Good“ von Rick Stitzel. Wunderschöne, warme Mischklänge treffen auf spritzige Bläser-Kicks, gute Solis setzen Akzente und das lässig dahingespielte „Rudoph the Reindeer-Holly Jolly Christmas-Medley“ sorgt für einiges Mitwippen im Publikum. Eine Stimmung, die auch die Scheffold-Band mit ihren Winterballaden aufzunehmen versteht.

Das Finale vereint alle Ensembles musikalisch und zeigt unter dem Dirigat von Valentin Sachsenmeier einmal mehr, wie sich Musik positiv auf eine Schulgemeinschaft auswirken kann. Der Gesang der Chöre, begleitet von Orchester, Big-Band, Schulband und Klarinettenensemble des Scheffold-Gymnasiums setzt mit „War is over (Happy X-mas)“ von John Lennon und Yoko Ono einen stimmungsvollen Schlusspunkt, der manche Zuhörer wirklich zu Tränen rührt. 

 

 

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