
Lernort Synagoge: Die 7. Klasse begegnet dem Judentum
Interreligiöses Lernen vor Ort – Ein Tag im Zeichen des Dialogs
Am 7. Juli 2025 machte sich die gesamte Klassenstufe 7 des Scheffold-Gymnasiums auf den Weg nach Stuttgart – im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichts stand ein ganz besonderer Programmpunkt auf dem Plan: der Besuch der Stuttgarter Synagoge sowie des Bibelmuseums „Bibliorama“ der ev. Landeskirche.
Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrerinnen Frau Brenner, Frau Kränzle, und Frau Şengül. Die Exkursion hatte das Ziel, den interreligiösen Dialog zu fördern, Berührungsängste abzubauen und den respektvollen Umgang mit anderen Glaubensrichtungen zu stärken – eine Haltung, die in einer vielfältigen Gesellschaft wichtiger denn je ist.
In der Synagoge wurde die Gruppe freundlich empfangen. Der beeindruckende Gebetsraum mit seiner klaren Architektur, dem Thoraschrein und dem ewigen Licht bot bereits viel Stoff für neugierige Nachfragen. Die Schülerinnen und Schüler durften offen Fragen stellen – zur religiösen Praxis, zur Einrichtung der Synagoge und zum jüdischen Alltagsleben. Die Offenheit des Gesprächspartners und die interessierten Beiträge der Jugendlichen sorgten für einen lebendigen Austausch. Ein Schüler brachte es im Nachhinein treffend auf den Punkt: „In der Synagoge wurden uns nicht einfach Google-Antworten gegeben.“
Im Anschluss tauchte die Gruppe im „Bibliorama – Bibel und Panorama“ in die Welt biblischer Geschichten ein. Das interaktive Museum ermöglichte es den Schülern, zentrale Aspekte der Bibel auf sinnliche und spielerische Weise zu erleben. Besonders beeindruckend war die Station zu König David und den Psalmen, bei der Musik und Klang eine zentrale Rolle spielten und die emotionale Tiefe dieser poetischen Texte erfahrbar machten. Ebenso begeisterte das begehbare Schiff von Paulus und Petrus, das die Besucher in die spannenden und oft gefährlichen Reisen der beiden Apostel versetzte.
Die Exkursion bot nicht nur interreligiöses Lernen, sondern vor allem persönliche Begegnungen und Perspektivwechsel. Wer mit offenen Augen, Ohren und Herzen unterwegs war, konnte erkennen, dass Religion weit mehr ist als ein Schulfach – sie ist gelebte Kultur, Geschichte und Identität. Und manchmal eben auch ganz nahbar und menschlich.