Klimawandel ist eine Tatsache
Doch bevor wir uns den kanadischen Weiten zuwendeten, erfolgte eine Einführung zum aktuellen Stand der Forschung bezüglich des Klimawandels. Und nein, Klimawandel ist keine Glaubensfrage, sondern eine Tatsache!
Es hat sich wieder einmal herausgestellt, wie spannend es ist, wenn jemand, der sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzt und daran arbeitet, darüber berichtet. Durch sein vielfältiges Arbeitsfeld zwischen Universität, einer Zusammenarbeit mit der NASA, dem Woodwell Climate Research Center u.v.m., stehen Professor Sonnentag sehr viele Materialquellen zur Verfügung, was den Vortrag spannend und kurzweilig machte. So gab es eindrucksvolle Simulationen, wie sich die globale Oberflächentemperatur über die Jahre in den meisten Teilen der Erde deutlich erhöht hat; Grafiken über die Veränderung der Zunahme von Extremwetterereignissen; es wurde demonstriert, wie sich eine Änderung der Jetstreams auf das Klima auswirkt und einiges mehr.
Doch nicht nur theoretisches Wissen wurde vermittelt, sondern wir erhielten auch einen Einblick in die Forschungsarbeit im Gelände. Und diese Aufenthalte haben es durchaus in sich!
Industriekletterausbildung, Waffenschein, Überlebenstraining in der Wildnis, um nur einige Anforderungen für die Geländearbeit zu nennen. Am eindrucksvollsten für viele der Anwesenden war vermutlich die Geschichte von dem Grizzly, dem es gelang ins Forschungscamp einzudringen, und der leider aus Sicherheitsgründen ein sehr trauriges Schicksal hatte. Na, neugierig? Dann fragt doch einfach mal nach!
Die Böden borealer Nadelwälder und der Arktis enthalten enorme Mengen an organisch-gebundenem Kohlenstoff. Da die Arktis zu den sogenannten Tipping Points oder Kippelementen des Klimas gerechnet wird, stellt sich hier die Frage: was passiert damit wenn Permafrost auftaut? Und das ist auch eine der wichtigsten Fragen, die Prof. Sonnentag bei seinen Forschungen beschäftigt.
In die Zukunft kann keiner von uns sehen, wir können uns aber auf mögliche Situationen vorbereiten. Die gesammelten Datensätze aus Kanada werden hierfür in Klimasimulationen einbezogen. Nun, natürlich auch noch andere weltweit gesammelte Datensätze. Diese Simulationen ermöglichen es, anhand der Veränderung verschiedener Faktoren des Systems Erde die Auswirkungen von positiven aber auch negativen Entwicklungen des Klima zu verdeutlichen.
Dieser Text gibt nur einen Bruchteil dessen wieder, was wir im Vortrag vor Augen und Ohren geführt bekamen. Aber ich hoffe, dass jetzt allen klar ist, wie ernst wir das Thema Klimawandel nehmen sollten! Jeder von uns hat seine kleinen und manchmal auch großen Probleme, aber wir haben nur einen Ort, an dem wir Menschen leben können, und das ist die Erde! Vergesst das nicht!
Daniela Pipa-Wieloch